Christoph Hess – Ein Leben für den Reitsport
Christoph Hess ist ein Pferdemensch durch und durch. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung als internationaler Richter in der Dressur und in der Vielseitigkeit hat er auf den "großen Bühnen der Welt" agiert. Heute fungiert er als nationaler Richter in der Dressur bis zum Grand Prix, ist Ausbildungsbotschafter der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und teilt uns sein Wissen als Trainer und Moderator in Lehrgängen, bei Seminaren und bei vielen anderen Veranstaltungen mit. Seine Lebensaufgabe besteht darin, die deutsche Reitlehre weltweit zu verbreiten. Mit fast 74 Jahren blickt er auf jahrzahntelange Erfahrungen zurück, geprägt von seiner tiefen Liebe zu Pferden und ihren Menschen.
Sein Werdegang reflektiert nicht nur seine fachliche Expertise sondern auch sein Engagement für die Förderung von Reitern und Pferden.
Wie alles begann…
1950 in Delmenhorst geboren, entdeckte Christoph Hess bereits in seiner Kindheit seine Liebe zu Pferden. Mit acht Jahren kam er in Cuxhaven erstmals in Kontakt mit diesen und erinnert sich, dass "das erste Mal auf einem Pferd zu sitzen, eingeschlagen hat wie ein Blitz". Seit diesem Tag waren Pferde nicht mehr aus seinem Leben wegzudenken. "Ich lebe das, was ich tue, 24 Stunden am Tag." Besonders die Dressur und die Vielseitigkeit faszinierten Christoph Hess.
Im Göttinger Universitäts-Reitstall ritt er bei Werner Stemmwedel und während seiner Zeit im Gymnasium in Gehrden bei Hannover hatte er im Reitverein Vörie einen kleinen Ausbildungsstall. Die Zeit im dortigen Reitverein war für ihn pägend. Christoph Hess nahm an regionalen und überregionalen Turnieren teil und absolvierte zahlreiche Lehrgänge in der Landesreit- und Fahrschule in Hoya/Weser und an der Deutschen Reitschule im Nordrhein-Westfälischen Landgestüt in Warendorf.
Seinen Grundwehrdienst leistet Christoph Hess an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf ab. Es folgte ein Lehramtsstudium in Hannover und Göttingen. An der Universität in Oldenburg erlangte er den Abschluss eines "Diplom Pädagoge mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung". Während der Studienzeit legte er die Reitwartprüfung (heute Trainer C Reiten, Leistungssport) in Hoya und später die Amateurreitlehrerprüfung (heute Trainer A Reiten - Leistungssport) ab. In dieser Zeit wurde er Deutscher Hochschulmeister Springen und nahm an zahlreichen Studententurnieren national und international teil. Er war Bereiter bei verschiedenen Auktionen und im Dressurstall von Carl Graf Hardenberg, Sen. in Nörten-Hardenberg. Zusätzlich ritt er eine längere Zeit in Delmenhorst professionell bei dem damals erfolgreichsten deutschen Vielseitigkeitsreiter und ehemligem Bundestrainer, Horst Karsten, was für Christoph Hess eine für sein Leben nachhaltig beeinflussende Zeit war. Ein weiterer Wegbegleiter und väterlicher Freund war Eberhard Meyer-Everloh, der Christoph Hess im Reitverein Vörie unterstützte und förderte.
Für die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) war er von 1978 bis 2016 tätig. Davon über 30 Jahre verantwortlich für die Abteilung Ausbildung. Er leitete das DOKR - Bundesleistungszentrum fast 20 Jahre lang und war über 20 Jahre für den Bereich der Persönlichen Mitglieder der FN verantwortlich. Nach Beginn seiner beruflichen Tätigkeit in Warendorf stellte er sich der Berufsreitlehrerprüfung (FN) - heute Pferdewirtschaftsprüfung Schwerpunkt: klassische Reitausbildung. Zudem absolvierte er diverse nationale und internationale Turnierrichterprüfungen bis zu den höchsten Klassen in der Dressur und Vielseitigkeit. Seit seiner Pensionierung im Jahr 2016 ist Christoph Hess weiterhin als FN-Ausbildungsbotschafter aktiv. Er leitet Seminare für die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und andere Organisationen und ist darüber hinaus in Europa und Übersee mit seiner Philosophie in Sachen Ausbildung und Training unterwegs.
Die Bühnen der Welt
Mehr als 30 Jahre lang war Christoph Hess internationaler Richter in Dressur und Vielseitigkeit. Er richtete Olympische Spiele, Welt-, Europa- und Deutsche-Meisterschaften, saß in Aachen und bei der WM der jungen Dressurpferde am Richtertisch und war in Europa, Australien, Nord- und Südamerika als Richter unterwegs.
Heute ist er noch immer gelegentlich als nationaler Grand Prix Richter im In- und Ausland tätig.
Im Augenblick begleitet er schwerpunktmäßig verschiedene Reiter verschiedener Nationen in der Disziplin Vielseitigkeit als Coach und Trainer auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris/Versailles. Über all die Jahre faszinierte Christoph Hess besonders die Ausbildung der jungen Pferde. Seit dem Pilotprojekt 1989 beim Bundeschampionat in Mannheim mit Live-Kommentierung der Dressurpferdeprüfungen war er Vorreiter bei kommentierten Prüfungsformaten, wie sie bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde, beim Bundeschampionat und weiteren Veranstaltungen seit vielen Jahren etabliert sind.
Sein Engagement für die deutsche Reitlehre und die Förderung von Pferd-Reiter-Teams zeichnen ihn aus. 2019 wurde er für sein jahrelanges Engagement im Pferdesport mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold der FN ausgezeichnet.
Christoph Hess' Lebenswerk ist ein inspirierendes Beispiel für Hingabe und Leidenschaft im Reitsport. Als Ausbildungsbotschafter der FN und nationaler Richter hat er den Sektor nachhaltig geprägt und wird auch in Zukunft positiven Einfluss auf Pferde und Reiter*innen haben.
Christoph Hess privat
Bereits seit über 45 Jahren ist Christoph Hess mit seiner Frau Ilse (geb. Diebig) verheiratet. Sie lernten sich in der Studienzeit kennen. Ilse Hess war Grundschullehrerin. Zusätzlich absolvierte sie den Trainer C Reiten und qualifizierte sich für den Sportförderunterricht (eine staatliche Prüfung). Dadurch konnte das Reiten als Schulsport zum festen Bestandteil im Stundenplan der Bodelschwinghschule in Warendorf werden.
Gemeinsam haben Ilse und Christoph Hess zwei Söhne und eine Tochter. Alle drei Kinder sind ebenfalls seit ihrer frühsten Kindheit mit dem Pferdevirus infiziert und hauptberuflich in der Pferdebranche tätig.
Ihr ältester Sohn, Philipp Hess, hat den Betrieb seines Großvaters Ulrich Diebig, den Hof Bettenrode, übernommen. Philipp Hess ist Träger des Deutschen Reitabzeichens Klasse 1 in Gold, ist Pferdewirtschaftsmeister mit den Teilbereichen Klassische Reitausbildung und Zucht & Haltung sowie Diplomtrainer Reiten.
Der Hof Bettenrode liegt im Landkreis Göttingen. Philipp Hess und sein Team bilden dort vor allem junge Dressurpferde aus und verkaufen diese. Philipp Hess selbst reitet bis zur schweren Klasse. Außerdem gibt es auf dem Hof eine Reitschule und eine Pferdepension. Einmal im Jahr veranstaltet der Reitverein Hof Bettenrode e.V. ein erstklassiges Dressurturnier, die Bettenröder Dressurtage.
Mehr zum Hof Bettenrode erfahrt Ihr hier: https://www.hofbettenrode.com/
Christian Hess ist der Springreiter in der Familie. Er ist auch Träger des Deutschen Reitabzeichens Klasse 1 in Gold und Pferdewirtschaftsmeister Reiten. Er, seine Frau Nina Hess (geb. König) und ihre Pferde sind in Radesforde stationiert. Die Anlage teilen sie sich mit dem Vielseitigkeitsreiter Dirk Schrade, Mannschaftsolympiasieger sowie Mannschafts Welt- und Europameister, und mit der internationalen Dressurreiterin und Trainerin Johanna von Fircks. Christian bilden sowohl Pferde als auch Reiter aus und ist selbst ganzjährig auf nationalen und internationalen Turnieren unterwegs. Mehr über ihn erfahrt Ihr auf seiner Webseite: https://www.hess-showjumping.com/
Friederike Chartier ist im Stall der renommierten, international hocherfolgreichen Dressurreiterin Helen Langehanenberg angestellt. Als Absolventin des „Masters of Arts in Advanced Management“ Studiums und als Pferdewirtschaftsmeisterin für klassische Reitausbildung kombiniert sie hier beide beruflichen Standbeine miteinander. Neben der Ausbildung ihrer Dressurpferde und von ihren Schülern, ist sie die Betriebsmanagerin der Reitanlage. Friederike ist selbst bis zur schweren Klasse erfolgreich. Seit 2023 ist sie mit dem französischen Springreiter Yann Chartier verheiratet.